Kurzanleitung Behelfs-Mundschutz
in zwei Varianten

Ich möchte diese Anleitungen kostenfrei der Allgemeinheit zur Verfügung stellen, um mit meinen Erfahrungen und meinem Fachwissen als Damenschneiderin einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Masken nähen ist gar nicht schwer und lässt sich sogar ohne Nähmaschine gut bewältigen.

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Variante Bindebänder by sonnenkäfer

2-lagig mit Falten und Bindebändern auf Basis der Anleitung der Stadt Essen
Danke für die Bereitstellung an dieser Stelle.

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Zuschnitt

Zugeschnitten wird für das gefaltete Rechteck ein Stoffstück mit 17cm Breite und 35cm Höhe. Wenn es sich um einen leinwandbindigen Stoff handelt, darf der Fadenlauf auch um 90° gedreht werden.
Für die Bindebänder schneidest du zweimal Streifen von 4cm Breite und 90cm Länge zu. Wenn es schnell gehen soll, kann man die Streifen auch reißen, dann hat man aber viel Gefranse.
Nahtzugaben sind jeweils mit eingerechnet (0,7mm an den schmalen Kanten des Rechtecks und an der Längsseite der Streifen).

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Nähen

Variante mit fest fixiertem Metallbügel (nur für nicht rostende Metallbügel geeignet!):
Als Erstes wird die Oberkante des in den Bruch gelegten Rechtecks füßchenbreit von der Kante rechts auf rechts zusammengenäht.
Dann wird alles auf rechts gewendet und die Oberkante gebügelt. Anschließend wird der Tunnel genäht indem man mit 1cm Abstand zur Kante entlang steppt. Wer mag, kann dann gleich den Metallbügel einschieben und das Verrutschen durch seitliche kleine Nähte sichern. Achtung: dann kann der Bügel so einfach nicht mehr entfernt werden.

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Variante mit Knopflochöffnung zum Einschieben eines Metallbügels
(so kann der Metallbügel vor dem Waschen entfernt werden):

Bei dieser Variante muss zunächst die Öffnung für den Bügel als Knopfloch gearbeitet werden. Dabei wird das Knopfloch unterhalb der oberen Nahtzgabe auf der später hinten liegenden Seite positioniert. Dabei darauf achten, dass die Höhe der Breite des Metallbügels entspricht (vorher messen!).
Anschließend wird die Oberkante rechts auf rechts füßchenbreit von der Kante abgesteppt, gebügelt und der Tunnel mit 1cm Abstand zur Kante abgenäht.

Falten
Nun werden bei beiden Varianten die Falten gelegt.
Dabei wird die vorhandene fertige Höhe durch vier geteilt und markiert -etwa 4cm.
Anschließend wird ausgehend von der Oberkante mit dem Tunnel in Richtung nach unten ausgehend von der ersten Markierung der Betrag des Falteninhalts 2,6cm angezeichnet. Anschließend wird eine Falte von der oberen Markierung bis zur unteren Markierung gelegt.
Alle weiteren Falten genauso bügeln und anschließend mit Stecknadeln fixieren.

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Bindebänder herstellen
Die Bindebänder werden zunächst gebügelt: beide Seiten ca. 0,7cm einbügeln und dann im Bruch zusammenbügeln.
Anders als auf den Bildern geht es sogar noch schneller: Streifen in der Länge auf die Hälfte bügeln, dann eine Seite einklappen, wobei die offene Stoffkante genau auf den zuvor gebügelten mittigen Bruch trifft. Dann die andere Seite genauso flach bügeln und zum Schluss den Mittelfalz wieder einbügeln (Hier Bild drei).
Wer hat, kann natürlich auch Schrägband verwenden, das spart unglaublich viel Zeit, obwohl hier nicht zwingend ein schräger Zuschnitt erforderlich ist.

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Anschließend wird das Faltenrechteck mittig an die Bindebänder angebracht, so dass die Bänder oberhalb und unterhalb des Faltenrechtecks gleich lang sind. Dabei wird der Rand des Bandes schmalkantig abgesteppt und gleichzeitig das Mittelteil seitlich eingefasst. Fertig ist die Faltenmaske. Wer mag, kann noch die offenen Enden der Bindebänder mit einem Riegel fixieren.

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Variante Gummiband by sonnenkäfer

2-lagig mit Gummiband und seitlicher Raffung/Tunnelzug (Idee by sonnenkäfer.in)

Um produktiv auch größere Stückzahlen arbeiten zu können und eine für jeden anpassbare Maskenform zu erhalten, habe ich diese Variante der Maske erarbeitet. Da die Bänder viel Bügelarbeit bedeuten und vielen das Binden hinter dem Kopf auch schwer fällt, bin ich bei einer Ausführung gelandet, die ohne die typischen Falten auskommt, aber dennoch durch die seitliche Raffung mit dem Gummiband gute Möglichkeiten zur Anpassung bietet. Ich fertige sie mit einer langen Gummibandlänge an, so dass jeder den Knoten individuell noch anpassen kann.

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Zuschnitt

Zugeschnitten werden zwei Rechtecke unterschiedlicher Größe: 22x18cm und 17x18cm. Das breitere Rechteck wird die sichtbare Vorderseite und das schmalere liegt dann innen.
Nahtzugaben sind enthalten (0,7mm an den Ober- und Unterkanten und am breiteren Stoffrechteck 0,5mm seitlich zum Einklappen).

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Bevor es mit dem Nähen losgeht bitte beide Teile vertikal in den Bruch legen und die Mitte mit dem Fingernagel markieren, so dass die Falzmarkierungen die Mitte der langen Stoffteile kennzeichnen.

Nähen

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Bevor es mit dem Nähen losgeht bitte beide Teile vertikal in den Bruch legen und die Mitte mit dem Fingernagel markieren, so dass die Falzmarkierungen die Mitte der langen Stoffteile kennzeichnen.

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Variante mit Knopflochöffnung zum Einschieben eines Metallbügels
(so kann der Metallbügel vor dem Waschen entfernt werden):
 Bei dieser Variante muss zunächst die Öffnung als Knopfloch gearbeitet werden, so dass das
 Knopfloch unterhalb der oberen Nahtzugabe auf der später hinten liegenden Seite gearbeitet wird. Dabei darauf achten, dass die Höhe der Breite des Metallbügels entspricht (vorher messen!).
Anschließend werden die Ober- und Unterkante rechts auf rechts und füßchenbreit von der Kante abgesteppt. Nun werden die Nahtzugaben auseinander gebügelt. Nach dem Wenden die Kanten flach bügeln. An der Oberseite fehlt nun nur noch der 1cm- Tunnel für den Bügel.
Die seitlichen Gummiband-Tunnel können auch schon vorgebügelt werden: 0,5cm einschlagen und an der Kante zum innen liegenden Teil umbügeln, so dass ein Tunnel für das Gummiband entsteht.

Variante mit fest fixiertem Metallbügel:
Bei dieser Variante werden zunächst Ober- und Unterkante rechts auf rechts füßchenbreit festgesteppt. Jetzt wird der Tunnel für den Metallbügel genäht, indem man mit 1cm Abstand zur Kante entlang steppt. Wer mag, kann dann gleich den Metallbügel einschieben und das Verrutschen durch seitliche kleine Nähte sichern. Achtung: dann kann der Bügel so einfach nicht mehr entfernt werden!

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Anschließend wird das Gummiband eingenäht. Dabei das Gummiband ganz in Richtung des Bruchs schieben und die Kante des eingeschlagenen Tunnels schmalkantig absteppen. Notfalls mit einem halben Füßchen arbeiten. Bei mir geht es auch prima ohne Nadelposition verstellen. Das kommt bisschen auf die Dicke des Gummibands an und welche Nähmaschine ihr habt. Alternativ kann das Gummiband natürlich auch mit einer Sicherheitsnadel eingezogen werden.

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Die Weite des Gummibands ist individuell anzupassen. Seitlich wird die Maske durch das Gummiband gerafft und somit der Gesichtsform ideal angepasst. Also einfach die richtige Länge des Gummibands einknoten und wenn es geht, den Knoten im Tunnel verschwinden lassen. Fertig!
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Gebrauchsanweisung

Ein selbst angefertigter Mehrweg- Mund/Nasen-Schutz ist weder geprüft noch zertifiziert. Es handelt sich nicht um ein medizinisches Produkt. Trotzdem trägt auch eine einfache Mund-Nase-Bedeckung dazu bei, den Tröpfchenauswurf beim Atmen und Husten zu reduzieren und das Bewusstsein für das Social Distancing zu schärfen. Die Benutzung ist eigenverantwortlich. Sie sollten nach einmaliger Nutzung idealerweise bei 95 Grad, mindestens aber bei 60 Grad -alternativ auch im Kochtopfgewaschen/gekocht werden. Durch den enthaltenen Metallbügel bitte zum Schutz vor Schäden an der Waschmaschine einen Wäschesack verwenden. Sollte sich der Metallbügel durchscheuern diesen bitte sofort entfernen. Nach dem Waschen sollte die Maske vollständig getrocknet werden. Sollte die Maske einen Metallbügel enthalten: bitte nicht im Trockner trocknen und nicht in die Mikrowelle legen!

Weitere Empfehlungen:

  • Auch mit Maske sollte der von der WHO empfohlene Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen eingehalten werden.
  • Beim Anziehen einer Maske ist darauf zu achten, dass die Innenseite nicht kontaminiert wird. Die Hände sollten vorher gründlich mit Seife gewaschen werden.
  • Die Maske muss richtig über Mund, Nase und Wangen platziert sein und an den Rändern möglichst eng anliegen, um das Eindringen von Luft an den Seiten zu minimieren.
  • Bei der ersten Verwendung sollte getestet werden, ob die Maske genügend Luft durchlässt, um das normale Atmen möglichst wenig zu behindern.
  • Eine durchfeuchtete Maske sollte umgehend abgenommen und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
  • Die Außenseite der gebrauchten Maske ist potenziell erregerhaltig. Um eine Kontaminierung der Hände zu verhindern, sollte diese möglichst nicht berührt werden.
  • Nach Absetzen der Maske sollten die Hände unter Einhaltung der allgemeinen Hygieneregeln gründlich gewaschen werden.
  • Die Maske sollte nach dem Abnehmen beispielsweise in einem Beutel luftdicht verschlossen und aufbewahrt oder sofort gewaschen werden. Die Aufbewahrung sollte nur über möglichst kurze Zeit erfolgen, um vor allem Schimmelbildung zu vermeiden.